Porenbeton und Kalksandstein sind gute Baustoffe, weil beide eine hohe Festigkeit und Robustheit sowie Dämmeigenschaften (Wärmedämmung und/oder Schallschutz) haben. Dennoch werden CO2-Emissionen verursacht. Wir wollen die CO2-Bilanz unserer Produkte deshalb deutlich verbessern. Unsere Ansätze dabei sehen folgendermaßen aus: hohe Ressourceneffizienz, den Energieverbrauch in unseren Werken zu verringern, eine lange Lebensdauer unserer Produkte und eine hohe Kreislauffähigkeit.
Recyclingquote steigern
Unsere Mission ist, dass jedes Gebäude als Rohstofflager für die Gebäude von morgen dient. Wir wollen beim Aufbereiten und bei der Verwertung von Porenbeton-Verschnitt führende Rolle spielen. Unser Ziel ist es, die Wiederverwertbarkeit für Porenbeton bis zum Jahr 2030 auf 20 Prozent des jährlich anfallenden Porenbeton-Verschnitts in Deutschland zu erhöhen. Dies entspricht nach aktuellen Prognosen einer jährlichen Menge von rund 200.000 Tonnen. Dafür gibt es derzeit die unterschiedlichsten Projekte. Ihr Fokus liegt darauf, Bauteile vollständig wiederzuverwerten und die gewonnenen Wertstoffe der Neuproduktion von Baustoffen zuzuführen. (Weitere Details dazu beispielsweise hier.)
Kreislauffähigkeit verbessern
Gleichzeitig forschen wir daran, die Rezepturen unserer Produkte ohne Qualitätsverluste anzupassen. So nutzen wir die Rohstoffe so effizient wie möglich und verwenden sie wieder. Zum Beispiel durch einen höheren Einsatz von Porenbetonmehl. Beim Kalksandstein gibt es aus unserer Sicht zwei Stellschrauben: die Verringerung des Kalkanteils und die Reduzierung des Energieeinsatzes, respektive die Änderung des Energieträgers beim Dampfhärten. Zudem forcieren wir Produktinnovationen und setzen auf Open-Innovation-Projekte (Mehr dazu finden Sie hier).
Alternative Produkte
Wir wären nicht Xella, wenn wir uns nicht auch mit der Frage nach den Baustoffen der Zukunft beschäftigen würden. Neben der Optimierung unserer bestehenden Produkte ist das auch der Auftrag unserer Technologie- und Forschungsgesellschaft mbH (T&F). Der Fokus dabei: CO2-minimierte Ansätze finden. „Die Suche nach alternativen Rohstoffen führt zwangsläufig zu alternativen Produkten”, macht Torsten Schoch, Geschäftsführer der T&F, deutlich. Zementfreier und/oder kalkfreier Porenbetone werden nach jetzigem Stand der Wissenschaft kurzfristig nicht zur Verfügung stehen können.
Deshalb beschäftigt sich die T&F auch mit alternativen CO2-armen Ansätzen wie zum Beispiel der Verwendung biogener Rohstoffe (Hanf und Bambus), um den Einsatz von Zement und Kalk zu reduzieren. Gleichzeitig wäre es auch möglich, in einem solchen Produkt Restplastik aus den Weltmeeren als ein Rohstoff der Zukunft zu verwerten.
„Bei all diesen Forschungsprojekten achten wir besonders auf Ressourcenschonung, d.h. auf einen möglichst geringen Einsatz der nachwachsenden Rohstoffe. Zugleich dürfen sich die heute bekannten Vorteile von Porenbeton und Kalksandstein nicht verschlechtern und die Langlebigkeit der Baustoffe muss auch weiterhin garantiert bleiben”, so Schoch. Eine Weile wird es aber noch dauern, bis hier einsatzfähige Lösungen zu erwarten sind.