Sicherheit umfasst alle Aspekte unserer Geschäftstätigkeit, in allen Funktionen und auf allen Ebenen. Die Sicherheit unserer Mitarbeitenden und die Gewissheit, dass sie am Ende eines jeden Arbeitstages wohlbehalten zu ihren Familien zurückkehren, ist unser Antrieb. Wir konzentrieren uns darauf, eine solide Sicherheitskultur bei Xella zu stärken. Dies tun wir auf unterschiedliche Weise. Die bekanntesten Ansätze sind das Total Safety Leadership (TSL) Programm, "Safety Walks" und unsere „Let's talk safety“ Veranstaltungen.
Was ist das Total Safety Leadership Programm?
Das TSL ist ein interaktiver Workshop, der Führungskräften das Wissen und Verständnis vermittelt, das sie benötigen, um positive Veränderungen voranzutreiben und eine starke Sicherheitskultur in einer Organisation aufzubauen.
Es handelt sich um ein dynamisches, auf Austausch und Erfahrung basierendes Programm, das sich mit Schlüsselaspekten der Führung, der Kultur und des Verhaltens im Bereich der Sicherheit am Arbeitsplatz befasst. Mit der Einführung des Total Safety Leadership Programmes im Jahr 2021 haben wir unseren traditionellen Ansatz der verhaltensbasierten Sicherheit (Behavior-Based Safety, BBS) auf eine neue Ebene gehoben.
Alle unsere Führungskräfte, von der Produktion über den Vertrieb bis hin zur Verwaltung, haben diesen Workshop absolviert, und jede neue Führungskraft erhält nach ihrer Einstellung eine Einladung von Country oder Corporate EHS. Neue Werksleitende erhalten in den ersten zwei Wochen ihrer Tätigkeit eine Einführung in die wichtigsten Aspekte. „Konsequenz durch sichtbare und spürbare Führung ist der Schlüssel zur Sicherheit der Menschen. Unser Ziel ist es, unsere Führungskräfte dabei zu unterstützen, ihren persönlichen Führungsstil im Bereich Sicherheit zu finden und zu schärfen“, sagt Katharina Steinkamp, EHS-Managerin der Xella Group.
Eine Initiative, die eng mit dem Ansatz des Total Safety Leaderships verbunden ist, ist der sogenannte Safety Walk. Er wurde 2017 erstmals im Rahmen der BBS-Trainings eingeführt und war das klassische Instrument, um den Mitarbeitern ein strukturiertes und positives Feedback zu ihrem Sicherheitsverhalten zu geben. Jetzt, da er für die meisten Führungskräfte mit dem TSL verknüpft wurde, ist dieser postive Ansatz tonangebend in ihre Denk-und Kommunikationsweise im Gespräch mit ihren Kolleginnen und Kollegen. Wir bieten weiterhin allen Führungskräften Schulungen zur Durchführung von Sicherheitsbegehungen an. Im Jahr 2023 führten unsere Führungskräfte insgesamt 2.077 Sicherheitsbegehungen durch, bei denen sie die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beobachteten und mit ihnen sprachen, um sie zu loben oder gemeinsam Verhaltensrisiken zu erkennen und zu verstehen, und zwar auf eine wertschätzende Art und Weise. Im Jahr 2024 waren es bisher mehr als 4.000.
Was ist eine „Let's Talk Safety“-Veranstaltung?
Die „Let's Talk Safety“-Veranstaltungen sind eine weitere Möglichkeit für Xella, die Ideen des Total-Safety-Leadership-Programms in die Praxis umzusetzen. An diesem Tag stoppen wir die Produktion in den Werken und die Führungskräfte widmen sich außerhalb des normalen Produktionsalltags ausschließlich unseren Mitarbeitenden. Führungskräfte aus verschiedenen Hierarchieebenen und Abteilungen kommen vor Ort zusammen, nehmen an Diskussionen und Aktivitäten teil und teilen persönlich mit, was ihnen am wichtigsten ist. Unsere „Let's Talk Safety“-Veranstaltungen finden einmal im Jahr an allen Xella-Standorten in Europa statt.
„Diese Veranstaltungen sind Ausdruck unserer gemeinsamen Überzeugung, dass die sichere Produktion immer Vorrang vor der Produktionsmenge hat. Wissensvermittlung ist wichtig, aber nur wenn wir diese persönlich gestalten, den Austausch fördern und gemeinsame Erlebnisse schaffen, können wir wirklich Veränderungen anstoßen“, sagt Katharina Steinkamp.
Bemerkenswert ist, dass diese Veranstaltungen in vielen Werken inzwischen so gut angenommen werden, dass sie auch dann stattfinden, wenn sie nicht verpflichtend sind. “Wir wollen, dass die Veranstaltungen einmal im Jahr stattfinden. Aber auch ohne Aufforderung haben die meisten Standorte bereits ihre nächste Veranstaltung geplant und sich überlegt, wie sie das Programm ihrer Kollegen übertreffen können“, sagt Michael Bundschuh, CTO Central Europe. Ein Schlüssel für diesen breiten Erfolg ist, dass die Umsetzung und Ausrichtung den Ländern und Standorten überlassen bleibt, was zu einem regen Wettbewerb und Austausch von Best Practices zwischen den Werken geführt hat.Die „Let's Talk“-Sicherheitsveranstaltungen sind übrigens nicht auf die Werke beschränkt. Das niederländisches Construction Service und Sales-Team gehört zu den ersten, die eigene, auf ihre Bedürfnisse zugeschnittene Veranstaltungen geplant und durchgeführt haben.
Best Practices aus den Ländern
Werfen wir einen Blick auf einige inspirierende Ansätze und Aktivitäten in den einzelnen Ländern:
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In der Tschechischen Republik hat der Qualitätsberater Filip Verner in Melnik eigene Experimentierstationen eingerichtet, um seinem Publikum zu zeigen, wie gefährlich bestimmte Chemikalien sein können, wenn man nicht vorsichtig mit ihnen umgeht. Durch diese Experimente wurden abstrakte Gefahren konkret und anschaulich dargestellt, was bei den Mitarbeitenden großes Interesse und Nachdenklichkeit auslöste.
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Bei den diesjährigen LTS-Veranstaltungen in Polen wurde ein innovativer teamübergreifender Ansatz verfolgt. In Zusammenarbeit mit dem HR-Team unter der Leitung von Beata Molska wurde der Schwerpunkt auf die Auswirkungen des allgemeinen Wohlbefindens der Mitarbeitenden auf ihre Sicherheit und Gesundheit gelegt, und alle wurden eingeladen, an Vorsorgeuntersuchungen, einschließlich Ultraschalluntersuchungen, sowie an Workshops mit Ernährungsberatern, Physiotherapeutinnen und Psychotherapeuten teilzunehmen, um das Engagement des Unternehmens für das Wohlbefinden der Mitarbeitenden zu stärken. Video ansehen.
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In den Niederlanden zeichnete sich das diesjährige LTS durch eine wirklich tolle Zusammenarbeit mit Orly Polak und hubcreations aus, bei der es um gute und schlechte Gewohnheiten ging, aber auch darum, sich in andere Rollen hineinzuversetzen und sich gegenseitig zu verstehen. Zum Abschluss zogen die Kolleginnen und Kollegen mit einem iPad über das Gelände, um unsichere Situationen zu erkennen und zu fotografieren. Für die Umsetzung der jeweiligen Verbesserungsvorschläge wurden zusätzlich weitere 10.000 Euro zur Verfügung gestellt, neben dem sonstigen Invest in Sicherheit.
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Catalin Sandu, Werksleiter in Ploiesti, Rumänien, überraschte sein Team: Ohne ihr Wissen sammelte er Fotos von den Angehörigen seiner Mitarbeiter und bereitete eine sehr persönliche Verstärkung der Botschaft „Sicherheit ist meine Wahl, nicht meine Pflicht“ vor.
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Never change a running system - die deutschen Standorte setzten ihren Ansatz aus dem Vorjahr fort und boten den Mitarbeitenden während der Rotation eine Station an, an der sie 30 Minuten lang exklusiv mit ihren Führungskräften aus dem Top-Management über Sicherheit sprechen konnten.
- „Unsere Geschichte beginnt dort, wo Prävention aufhört“ Die italienischen Standorte Atella und Pontenure, die ihre LTS-Veranstaltungen zum ersten Mal im neuen Format starteten, entschieden sich für eine Zusammenarbeit mit ANMIL (Associazione Nazionale Mutilati e Invalidi del Lavoro). Sie teilten ihre ganz persönlichen Geschichten darüber, wie ein Arbeitsunfall ihr Leben für immer verändert hat. Durch diese Offenheit konnten unsere Kollegen nicht nur hören, sondern auch wirklich spüren, wie eine falsche Entscheidung das Leben, die Familie und die Kollegen tiefgreifend beeinflussen kann.
Diese kreativen und persönlichen Ansätze tragen dazu bei, dass Sicherheit für alle unsere Kolleginnen und Kollegen greifbar und erlebbar wird. Sie alle tragen dazu bei, Sicherheit nicht nur in der Theorie, sondern vor allem in der Praxis zu verankern.