Xella Polen ist ein Vorbild für Vielfalt in einem Unternehmen. Was macht die Personalabteilung dort besser als andere?
14. November 2022
"Es ist cool, anders zu sein", sagt Beata Molska, Leiterin der Personalabteilung bei Xella Polen. "Um dieses Thema im Unternehmen lebendig zu halten, ist es wichtig, alle Führungskräfte mit ins Boot zu holen. Die Wertschätzung des Andersseins muss Teil der Denkweise eines jeden von uns werden." Für Beata Molska ist klar: "Nur eine Organisation mit mehr Toleranz, mehr Verständnis und großer Offenheit ist ein guter Arbeitgeber." Wie weit Xella Polska auf dem Weg zu diesem Ziel fortgeschritten ist, zeigt die Teilnahme an einem renommierten Wettbewerb, bei dem das HR-Team seine Projekte zur Umsetzung einer D&I-Kultur im Unternehmen beschrieb.
"Wir arbeiten mit allen Kollegen und Managern auf drei inhaltlichen Ebenen daran: Es geht um Wissen, es geht um Fähigkeiten und Verhalten, und es geht um die aktive Beteiligung an diesen Zielen im Unternehmen."
Die Wertschätzung von kulturellen Unterschieden und Internationalität, heterogenen beruflichen Kompetenzen, Erfahrungen und Altersgruppen sowie ein ausgewogenes Verhältnis zwischen den Geschlechtern führen zu einem enormen Perspektivenreichtum. Eine internationale Analyse von mehr als 1.000 Unternehmen in 15 Ländern durch die Unternehmensberatung McKinsey belegt den Einfluss von Inklusion und Vielfalt auf den Geschäftserfolg. Unternehmen mit einem hohen Grad an Geschlechtervielfalt haben eine um 25 Prozent und damit deutlich höhere Wahrscheinlichkeit, überdurchschnittlich profitabel zu sein.
Xella legt zudem großen Wert auf die Weiterbildung der Mitarbeiter, auch im Hinblick auf Diversity: Jedes Jahr steigen die Weiterbildungsstunden pro Kopf um 15 Prozent. Auch das Unternehmen selbst profitiert von der D&I-Politik - Xella Polen gilt als attraktiver Arbeitgeber. Wir versuchen, Menschen einzustellen, die ähnliche Werte teilen. Aus diesem Grund ist die Frage, wie gut ein potenzieller neuer Mitarbeiter in das Xella-Team passt, ein wichtiger Punkt in jedem Vorstellungsgespräch.
Der blinde Fleck
Diversity ist ein einfaches Wort für ein komplexes Unterfangen. Es geht darum, alle Menschen gleichermaßen wertzuschätzen, unabhängig von ihrer sozialen oder ethnischen Herkunft, ihrem Geschlecht, ihrer sexuellen Orientierung, ihrer Religion oder Weltanschauung, ihrem Alter oder ihrer Gesundheit.
Kognitive Verzerrungen und blinde Flecken in der eigenen Wahrnehmung können der Inklusion und der Offenheit für Vielfalt im Wege stehen. Als kognitive Voreingenommenheit bezeichnet man systematisch fehlerhafte Tendenzen beim Wahrnehmen, Erinnern, Denken und Beurteilen. Alle Menschen sehen und bewerten Situationen durch einen programmierten Filter. Deshalb ist es so wichtig, sich der eigenen Vorurteile und Denkmuster bewusst zu werden.
"Auch das gehört zu unseren Aufgaben", sagt Beata Molska, "wir nutzen dafür einen großen Werkzeugkasten". Dazu gehören Schulungen und Webinare wie der "Friday Cup of Inspiration".
Genauso wichtig wie die Vielfalt ist die Integration. Damit ist gemeint, inwieweit Organisationen alle Mitarbeiter in gleicher Weise einbeziehen und ihnen die gleichen Entwicklungschancen geben.
Diversität hat viele Gesichter. Eines kommt oft zu kurz, findet Beata Molska. "Wir brauchen in Polen generell mehr Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderungen. In der Produktion ist es sicher schwieriger als im Büro. Aber dort können diese Mitarbeiter zum Beispiel einen sehr guten telefonischen Kundenservice bieten oder als IT-Mitarbeiter von zu Hause aus arbeiten, wo sie alles optimal auf ihre Bedürfnisse eingestellt haben. Es ist wichtig, jeden behinderten Mitarbeiter individuell in seinem Arbeitsprozess zu unterstützen."
Geschlechtervielfalt hingegen ist in Polen ein kontroverses Thema. "Vor allem in kleinen Städten ist die Unterstützung für die queere Community eher schwach. Umso wichtiger ist es für uns, dies in unserer Verwaltung und an unseren elf Produktionsstandorten deutlich zu machen: Xella schätzt die Vielfalt unserer Mitarbeiter, unabhängig von sexueller Identität, Alter oder Hautfarbe", sagt Beata Molska.
Seele unter Druck
Das Thema der psychischen Gesundheit liegt ihr besonders am Herzen. Zwei Jahre Covid19-Pandemie, wirtschaftliche Instabilität und der Ukraine-Krieg so nah an der eigenen Grenze haben auch in Polen viele Menschen tief erschöpft. "Wir bieten unseren Mitarbeitern Webinare über emotionale Intelligenz und psychische Gesundheit an, auf die sie jederzeit zugreifen können. Mit anderen Worten: genau dann, wenn sie sie brauchen, unabhängig von den Bürozeiten. Eine Pandemie-Telefonhotline hilft den Menschen außerdem, professionelle Hilfe zu suchen. "Wir tun weit mehr für die psychische Gesundheit unserer Mitarbeiter, als gesetzlich vorgeschrieben ist", sagt Beata Molska. "Zum Beispiel bieten wir Kollegen, die ukrainischen Flüchtlingen helfen, eine Freistellung an."
Alle Kollegen im HR-Team von Xella Polen sind ausgebildete Psychologen oder Psychotherapeuten, auch Beata Molska. "Wie man mit Stress umgeht", sagt sie, "das wollen wir unseren Kollegen beibringen". Denn Stress kennt jeder, ob im Beruf oder im Privatleben. "Aber das Wichtigste ist für mich, dass alle Kollegen wissen, dass sie sich jederzeit persönlich an unser HR-Team wenden können. Egal, ob sie beruflich erschöpft sind, ein Problem in der Familie haben oder sich um etwas anderes Sorgen machen. Bei uns finden sie einen 'geschützten Raum'. Was immer jemand uns berichtet, findet nicht den Weg in eine Personalakte oder ähnliches. Vertrauen ist unser wichtigstes Gut."
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