Nur wenige wissen, dass die größte Backsteinburg der Welt in Polen steht. In Malbork (Marienburg) wurde sie in mehreren Etappen von 1280 bis Mitte des 15. Jahrhunderts vom Deutschen Orden erbaut und war lange Zeit die Hauptstadt des Ordensstaates. Seit 1997 steht die Marienburg auf der Liste des UNESCO-Weltkulturerbes. Derzeit werden zwei historische Nebengebäude der Vorburg rekonstruiert. Die restaurierten Gebäude sind Teil der seit dem 14. Jahrhundert etablierten Wirtschaftskette.
Unterschiedliche Nutzung im Laufe der Jahrhunderte
Die Gebäude haben im Laufe der Jahrhunderte unterschiedlichen Zwecken gedient: Ende des 18. Jahrhunderts wurde es zum Sitz der Gerichte und des Militärkommissariats (Versorgungsabteilung) umfunktioniert. Dann wurde die St.-Lorenz-Kirche entheiligt, die den Handelsweg von Süden her abschließt und dessen ältester Teil ist. Nach 1945 wurde der Wirtschaftsweg der Burg Malbork verwüstet und ist, abgesehen von der erwähnten alten Kirche, weitgehend als dauerhafte Ruine erhalten geblieben.
Im Februar 2021 wurde mit dem Projekt des Wiederaufbaus und der teilweisen Rekonstruktion der Wirtschaftsgebäude und ihrer Anpassung an kulturelle und pädagogische Funktionen begonnen. Nach Abschluss der Restaurierungs- und Bauarbeiten im Jahr 2024 wird die Wirtschaftsstraße eine Bibliothek, Restaurierungswerkstätten, eine Digitalisierungswerkstatt und das Zentrum für die Erforschung des teutonischen Erbes beherbergen.