„Wer die Vergangenheit nicht kennt, wird die Zukunft nicht in den Griff bekommen.“ Dies ist eines der bekanntesten Zitate des deutschen Historikers Golo Mann. Dieser Grundsatz sollte auch dem Historischen Zentrum Limburgs sehr am Herzen liegen. Das HCL, bestehend aus dem Staatsarchiv der Provinz Limburg, dem Stadtarchiv von Maastricht und dem Regionalarchiv von Heerlen, dient als Archiv und Aufbewahrungsort für historische Gegenstände der Region. Der neue Standort: die ehemalige Kirche Christus Koningkerk in Heerlen.
Besonderes Nationaldenkmal
Das Nationaldenkmal stand seit 2004 leer, hat nun aber eine neue Funktion erhalten. Das Gebäude besteht aus einer würfelförmigen Halle mit einem kleineren unteren Körper, in dem sich früher der Kirchsaal befand. Um das Denkmal zukunftsfähig zu machen, wurden die Fassaden belassen und ein weiterer Würfel in der Mitte der Kirche platziert, als wäre es eine „Box in der Box”. Die beiden obersten Stockwerke dieses Gebildes sind für Archivdepots und weiteres historisches Material vorgesehen.
Besonders strenge Anforderungen an den Brandschutz
Aufgrund der Archivfunktion des Gebäudes gelten besonders strenge Anforderungen an den Brandschutz. In Übereinstimmung mit der Bauverordnung und der Archivordnung wurde eine Mindestdauer des Feuerwiderstands der Wände von 60 Minuten festgelegt. Im ursprünglichen Renovierungsplan der Kirche wurde eine eher aufwändige Lösung gewählt, sagt Projektleiter Detlev Keijdener vom Bauunternehmen Laudy Bouw. „Wir haben doppelte Metallständerwände und eine Hohlraumfüllung verwendet, und in dem Raum zwischen der neuen 'Box' und dem bestehenden Gebäude sollten Akustikpaneele verbaut werden. Das erschien mir etwas kompliziert, vor allem in Bezug auf die Umsetzung. Wir haben dann angefangen, nach einer einfacheren Lösung zu suchen.”
Eine einfachere Lösung mit Hebel
Der Projektleiter kam dann auf die Idee, eine „Box in Box”-Konstruktion mit Hebel Porenbeton zu bauen. „Ich kenne Hebel von anderen Projekten, als Bauunternehmen setzen wir ihn regelmäßig im Nichtwohnungsbau ein. Dank des hohen Feuerwiderstands von Hebel schien mir eine Konstruktion in Kombination mit Sandwichplatten eine viel einfachere Lösung zu sein, um die Anforderungen der Bauverordnung und des Archivgesetzes zu erfüllen.” Und nicht nur die Anforderungen an den Feuerwiderstand. Auch die strengeren Normen für die Einbruchsicherheit und den Rc-Wert spielten dabei eine Rolle. „Diese drei Anforderungen in einer Lösung zu vereinen, wäre insbesondere mit Gipskartonplatten in dieser Ausführung schwierig.” Ganz im Gegensatz zu einer Lösung mit Hebel-Wandplatten, denn Hebel ist gegenüber Feuer bis zu 360 Minuten resistent. Ein weiterer Vorteil der Wände ist, dass sich an ihnen problemlos Akustikprodukte anbringen lassen.
Xella als Berater
Laudy Bouw wurde während des gesamten Projekts von Xella beraten, sagt Keijdener. „Wir sind zwar mit Hebel vertraut, aber diese spezielle Anwendung warf für uns zusätzliche Fragen auf. Brandabschnitte befinden sich normalerweise im Erdgeschoss. Das Archiv befindet sich jedoch im ersten und zweiten Stock. Xella hat uns bei den Auflagern, den Anschlüssen an die Bodenplatten und der Verankerung an der Stahlkonstruktion beraten. Wir konnten uns auch jederzeit an sie wenden, wenn wir Ratschläge zu Details, Plattenstärken und Aussparungen benötigen. Das unterscheidet Xella wirklich von anderen Lieferanten von Baumaterialien.” Laudy Bouw und Xella arbeiteten während des gesamten Bauprozesses zusammen, sagt der Projektleiter. „Von der Ausschreibungsphase bis hin zur Ausführungsphase.”
Mehr Komfort und Schnelligkeit in der Ausführung
Obwohl die strengen Bauvorschriften bei der Entscheidung für Hebel ausschlaggebend waren, hat Keijdener auch an die Umsetzung gedacht. „Bei der ursprünglichen Planung, die Gipswände vorsah, hätten wir mit dem Bau der inneren Box nur beginnen können, wenn die Kirche wasser- und winddicht gewesen wäre. Darauf mussten wir nun nicht mehr warten. Nach der Montage der Stahlkonstruktion konnten wir sofort mit dem Bau der Hebelwände in Kombination mit Sandwichplatten beginnen. Erst dann wurde das Dach geschlossen.” Er spricht von einer Bauzeit von wenigen Tagen statt Wochen, wenn Gipswände gebaut würden. Der Bauherr, die Gemeinde Heerlen, und die Bauleitung haben den Prozess und die Entscheidungen unterstützt, blickt Keijdener zurück.
Bauherr zufrieden mit dem Ergebnis
„Sie sind mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Die Lösung mit Xella hat dazu beigetragen, dass die Provinz dem Archivplan zugestimmt hat. Außerdem arbeiten wir jetzt mit bewährten Materialien in Bezug auf die Brandsicherheit. Für die Anschlüsse zwischen Böden und Hebelwänden sowie die Eckverbindungen liegen Zertifikate vor. Das bietet zusätzliche Sicherheit.” Ein schöner Gedanke für ein Gebäude, in dem die Vergangenheit eine neue Zukunft bekommt.