Das Wohngebiet Tischendorfer Straße in der Innenstadt von Plauen war in der Vergangenheit nicht eines der beliebtesten: Plattenbauten dominierten das Bild, es waren die letzten dieser Art, die zu DDR-Zeiten in der Stadt am Rande des Vogtlandes gebaut worden waren. Die Wohnungen wurden von Mietern nicht mehr nachgefragt, obwohl Wohnraum in dieser zentralen Lage Plauens eigentlich begehrt ist. Die Wohnungsbaugesellschaft Plauen stand daher vor der Entscheidung: Abreißen oder Sanieren? Sie entschied sich für den Erhalt der alten Plattenbauten und startete einen umfassenden Umbau, inklusive Aufstockung um zwei Stockwerke.
Damit stellten sich gleich zwei positive Effekte ein. In begehrter Innenstadtlage konnte durch den Ausbau in die Höhe zusätzlicher Wohnraum geschaffen werden, ohne dass dafür neue Flächen versiegelt werden mussten. Und auch das Stadtbild profitiert: Das monotone Aussehen des Plattenbaus wurde durch die Aufstockung aufgewertet und der überarbeitete Häuserblock fügt sich nun harmonisch in seine bauliche Umgebung ein. Den Mietern gefällt es, plötzlich war das Interesse und die Nachfrage am Wohnen im Plattenbau wieder da.
Größere Wohnungen und Aufstockung
Der Wohnkomplex bestand vor der Baumaßnahme aus Ein-, Zwei- und Dreizimmerwohnungen mit innenliegenden Küchen und Bädern, ohne Balkone und ohne Aufzüge. Das entsprach nicht mehr dem, was sich Mieter heute wünschen. Daher wurden die Grundrisse der ehemals 76 Wohnungen grundlegend verändert und die Einheiten entkernt. So entstanden 36 geräumigere Wohnungen mit hellen Bädern und Küchen, mit Balkonen und einem Aufzug. Die Wohnungen sind nun barrierefrei und auch für Rollstuhlfahrer geeignet. Der Wegfall des Wohnraums konnte durch die Aufstockung von zwei Geschossen zumindest teilweise kompensiert werden. Diese beiden neuen Geschosse bilden nun das Herzstück der Anlage: Sie sind mit besonders großen Wohnzimmern und Dachterrassen ausgestattet worden, der Blick von dort über Plauen in Richtung Vogtland ist beeindruckend.