Die Industriehalle im Gewerbegebiet in Puchheim, einem kleinen Ort in der Nähe von München in Deutschland, stand mehr als 50 Jahre eine Gewerbehalle. Auch nach all den Jahren war diese in einem guten Zustand, sie war aus Wandplatten aus Porenbeton gebaut. Nach dem Auszug des bisherigen Mieters und den veränderten Anforderungen eines neuen Interessenten entschied sich der Eigentümer, die alte Halle abzureißen und eine größere, breitere und höhere Halle zu bauen. Die Planung und Gestaltung der neuen Halle wurde dem Münchner Architekturbüro b_arch übertragen.
Neue Halle aus Porenbeton
Die Wahl fiel auf eine ähnliche Tragwerkkonstruktion mit Stahlbetonstützen und Porenbetonwandplatten. Porenbeton ist aufgrund seiner positiven Eigenschaften besonders geeignet: Der Baustoff besteht aus mineralischen Rohstoffen, bietet eine hervorragende Wärmedämmung, ist sehr langlebig, leicht auszubessern und das Gebäude benötigt dann nur noch eine Außenbeschichtung zum Schutz vor Witterung. „In Zeiten des Klimawandels ist ein effizienter Umgang mit Ressourcen unumgänglich. Als Bauverantwortlicher will ich dauerhafte und widerstandsfähige Bausubstanz schaffen, die flexibel an sich verändernde Nutzungen angepasst werden kann“, begründet der Eigentümer seine Entscheidung.
Urban Mining: Wie aus einer alten Halle eine neue wird
Da der Porenbeton der alten Halle in einem sehr guten Zustand war und der Bauverantwortliche nachhaltiges Bauen priorisiert, sollte das Material in der neuen Halle, wenn möglich, wiederverwendet werden. Um das möglich zu machen, wurde die Xella Technologie und Forschungsgesellschaft mbH kontaktiert, deren Aufgabe es ist, die Produkte der Xella-Gruppe stetig zu verbessern und an neuen Verfahren zu forschen. Bereits seit Jahren gibt es zahlreiche Projekte, in denen die Rückführung von Porenbetonverschnitt aus dem Gebäudeabbruchin die Porenbetonproduktion untersucht wurde.
Für Xella ist jede Form von Porenbeton ein Wertstoff, der dabei hilft, den Einsatz von kostbaren Primärrohstoffen zu reduzieren. Bereits seit 2015 gibt es bei Xella Deutschland und anderen Ländergesellschaften mit Big Bag ein Rückgabesystem für Porenbetonreste auf Baustellen: Anstatt Verschnittreste gegen hohe Gebühren bei Entsorgungsfirmen abzugeben, können diese auf der Baustelle gesammelt und ans Werk zurückgeschickt werden. Im Werk werden die zurückgesandten sortenreinen Verschnitte dann durch Schleifen und Mahlen aufbereitet und in die laufende Porenbetonproduktion zurückgeführt.