Joanna, wie sieht Ihr Arbeitsalltag als BIM-Ingenieurin aus?
Mein Aufgabengebiet ist breit gefächert: Es reicht von der digitalen Modellierung von Wänden für die Mengenermittlung und Montageplänen über die Planung von Wänden und Decken mit den bewährten Porenbetonelementen aus dem Xella-Sortiment bis hin zur technischen und gestalterischen Beratung unserer Kunden.
Da die Produktion von Ytong Panel SWE und Ytong Panel in Polen gerade anläuft, arbeiten wir im Team an der Entwicklung von technischen Handbüchern, die auf die Bedingungen des polnischen Marktes zugeschnitten sind.
Sie engagieren sich auch im Verband buildingSMART Polska. Was motiviert Sie dazu?
Ich versuche, einen größeren Beitrag zur Entwicklung der Digitalisierung und der Bildung in der Baubranche zu leisten – das entspricht auch den Werten von Xella. Deshalb habe ich mich entschieden, mich an der Arbeit von buildingSMART Polska zu beteiligen.
Xella Polska ist Mitglied dieser Vereinigung. Sie fördert offene Standards und die Zusammenarbeit in der Baubranche. Es gibt verschiedene Arbeitsgruppen, die sich auf bestimmte Aufgaben konzentrieren. Seit 2021 beteilige ich mich an der Arbeit der Gruppe „constructionROOM", wo ich daran mitgewirkt habe, den Leitfaden für den IFC-Export aus den gängigsten Modellierungsprogrammen zu erstellen, der kürzlich veröffentlicht wurde. IFC ist ein offenes Format, das für den Austausch von BIM-Informationen während des gesamten Projektlebenszyklus verwendet wird. In diesem Jahr bin ich persönlich an der Arbeit von „productROOM" zur Erstellung eines Prototyps der polnischen Bauklassifikation auf der Grundlage der internationalen CCI (Construction Classification International) beteiligt.
Sie haben vor kurzem auf der ersten Konferenz openBIM Poland 2023 gesprochen. Was war der Anlass?
Auf der Konferenz in Warschau hatte ich das Vergnügen, meine beiden Projekte einem breiteren Publikum vorzustellen. Ich habe über den Klassifizierungsprototypen gesprochen und eine Einführung in den IFC Export Guide gegeben. Das Planen mit BIM-Methoden, also die vernetzte Zusammenarbeit am 3D-Gebäudemodell, gewinnt in Polen immer mehr an Bedeutung, aber wir haben noch kein verbindliches Klassifizierungssystem für Bauteile. Deshalb habe ich auf der Konferenz meine These vorgestellt, dass sich das IFC-Format und die CCI-Klassifikation langfristig zum anwendbaren Standard entwickeln werden, so dass wir unabhängig von der verwendeten Software oder der Funktion im Projekt die gleiche Sprache sprechen.
Ich bin wirklich froh, dass ich die Möglichkeit habe, in diesem Verband zu arbeiten. Es ist Teil meiner persönlichen Entwicklung – und auf der Konferenz zu sprechen und dort interessante Leute zu treffen, ist das Sahnehäubchen auf dieser Torte.