Du hast eigentlich Industriekauffrau gelernt. Wie kommt es, dass du heute als Grafikerin arbeitest?
Meine Mutter hat immer gesagt: ‚Mach was Kaufmännisches, dann hast du einen Job fürs Leben.‘ Also habe ich bei Mannesmann Industriekauffrau gelernt. Nach meiner Ausbildung habe ich dann in der hauseigenen Werbeagentur von Mannesmann als Kontaktassistentin angefangen. Das war sehr spannend und ich habe alles in mich aufgesogen und einfach immer alles gelernt, was mir in die Finger kam.
Was bedeutet das?
Mich hat die Arbeit sehr fasziniert: Welche Papiersorten gibt es für Broschüren, was sind Farben? Wie entsteht Grafik? Das waren noch Zeiten, in denen wir für ein Layout die Buchstaben abgerubbelt haben. Als dann die ersten Grafikrechner auf den Markt kamen, habe ich mir nach Feierabend vieles beigebracht. Die Grafiker haben mich quasi adoptiert, von denen habe ich viel gelernt.
Und wie bist du vor 20 Jahren zu Xella gekommen?
2004 suchte der Marketingleiter der Xella Kalksandstein GmbH eine Assistentin. Das war auch das Jahr, in dem die Marke Xella aus der Taufe gehoben wurde und die verschiedenen Geschäftsfelder mit ihren Produkten darunter zusammengefasst wurden. Neben Assistenzaufgaben habe ich nach und nach auch Sachbearbeitung und kreative Aufgaben übernommen oder mit externen Grafikern und Agenturen zusammengearbeitet. Seit 2016 arbeite ich jetzt als Grafikerin bei Xella International, war anfangs für die Gestaltung der Meilensteine zuständig, später auch für das Corporate Design und dafür auch an der einen oder anderen Stelle gefürchtet.
Aus welchem Grund?
Wir haben uns in den vergangenen Jahren wirklich verbessert, was die Einheitlichkeit unseres Außenauftritts angeht. Das Corporate Design sieht ja nicht so aus, weil es meinen persönlichen Geschmack trifft, sondern weil es für alle Länder einfach adaptierbar und günstig umsetzbar sein muss. Gleichzeitig braucht es auch Kontinuität und jemanden der auf ihre Einhaltung achtet. Deshalb muss ich manchmal den einen oder anderen auf etwas hinweisen, um Abweichungen zu vermeiden. Aber das ist im Falle des Corporate Design auch genau meine Aufgabe.
Taiko ist eine japanische Trommelkunst. Wie bist du dazu gekommen?
Meine beste Freundin aus der Schulzeit hat mich irgendwann nach Feierabend mal zum Bongotrommeln mitgenommen. In der Gruppe gab es damals aber keinen Platz mehr für uns. Wir haben dann an einem Taiko-Workshop teilgenommen und drei Tage jeweils sechs Stunden durchgetrommelt. Schon am Abend des ersten Tages konnten wir uns nicht mehr bewegen. Als wir abends im Restaurant waren, konnten wir unser Bierglas nicht mehr heben vor Schmerzen. Trotzdem war der erste Workshop großartig und seitdem bin ich dabeigeblieben.