Porenbeton und du – wie fing das damals an?
Porenbeton ist für mich gleich Ytong. Und Ytong und ich haben uns 1984 im damaligen Ytong Werk in Hamm kennengelernt. Da war ich 22 und mitten im Architekturstudium. Ein Freund gab mir den Tipp, mich hier für einen Nebenjob zu bewerben. Der damalige Leiter für Montagebauteile – mit dem ich immer noch über unsere „Alt-Ytong-Gruppe“, die sich regelmäßig trifft, verbunden bin, – hat mit Blick auf meine, sagen wir mal, schmächtige Figur im Karohemd nur gefragt, ob ich auch zeichnen könne (lacht). Ich bejahte und so war ich dabei. Ich habe dann Verlegepläne gezeichnet, war auch Feger, habe später Sonderbauteile geschnitten und auch eine Schicht übernommen. Das war eine gute, sehr lockere und kameradschaftliche Zeit. Und nach dem Stuidum war für mich klar: Hier wollte ich weiter dazugehören.
Wie ging es dann weiter?
Ab November 1986 war ich ungefähr für 4 Jahre im Innendienst (Bausatzhaus/Montagebauteile) tätig, dann wechselte ich in den Vertrieb. Dort festigte sich mein Image als 'Ytong-Mann durch und durch'. Während des Baubooms der 90er Jahre bis in die 2000er Jahre lag mein Schwerpunkt auf der Etablierung von Ytong Systemwandelementen auf dem deutschen Markt. Das hat mich wahnsinnig interessiert. 1996 haben wir die ersten 15 Häuser eines bestimmten typisierten Haustyps in Bochum mit Systemwandelementen gebaut, also unseren Kunden damit beliefert, 97 waren wir dann schon dreistellig. Im Jahr 2000 waren es dann 1200 und dann nochmal 800 weitere Häuser.
Wir waren zu der Zeit viel in den Niederlanden, haben uns da mit den Kolleginnen und Kollegen abgestimmt und vor allem bei ihnen schlau gemacht, da sie dieses System schon viel länger anboten. Da war es gut auf diesen internationalen Erfahrungsschatz zurückgreifen zu können – und auch mal kontra zu bekommen, wenn eine Idee nicht so gut war. Dieser Wissenstransfer war sehr wertvoll.
Wissenstransfer war dann auch später dein Thema?
Genau. Zu unserem Porenbeton zu beraten, Projekte gemeinsam mit dem Kunden zu planen und dabei die beste Lösung zu finden ist das, was mich im Job ausfüllt. Das war schon immer so. Wenn ich von etwas überzeugt bin, dann setzte ich mich auch dafür ein – und rede leidenschaftlich gerne darüber. Meine Kolleginnen und Kollegen im Vertrieb bitten mich beispielsweise direkt, sie bei bestimmten speziellen Themen, die Erklärungsarbeit erfordern, zum Kunden zu begleiten, wie zum Beispiel bei den Ytong Trennwandelementen.
Was sind für dich die Besonderheiten und Vorteile von Porenbeton?
Porenbeton ist einfach eine gute Erfindung, die zu ihrer Zeit bahnbrechend war und heute immer noch ist. Das ist ja damals in Schweden entwickelt worden, um eine Alternative zum Holz zu schaffen – unter den Gesichtspunkten: Ökologie, leichte Bearbeitbarkeit und Vorteile im Handling auf der Baustelle. Diese Eigenschaften haben ganze 100 Jahre lang nichts an Aktualität verloren. Und am Ende hast du eine Wand mit hervorragenden Wärmedämmeigenschaften, die im Sommer die Hitze draußen und im Winter die Wärme drinnen lässt.
Also, ist Porenbeton der Baustoff der Zukunft?
Auf jeden Fall! Es gibt viele Produkte, die je nach Aufgabenstellung sinnvoll sind, aber Porenbeton bietet zahlreiche Vorteile in verschiedenen Szenarien. Bei der Beratung spielt die strategische Ausrichtung des Projektentwicklers eine entscheidende Rolle. Auch Faktoren wie Regionalität und CO2-Bilanz des Baustoffs sind wichtige Aspekte, die immer mehr ins Gewicht fallen – und die wir als Xella bedienen können. Aufgrund seiner vielfältigen Produkteigenschaften musst du bei Porenbeton immer mehr beraten als bei Kalksandstein. Aber diese Beratungszeit ist gut investiert, wenn am Ende eine Planung steht, die ökologisch, nachhaltig und strategisch einfach langfristig gedacht ist. Deshalb rede ich ja so gerne über Ytong.