Sebastian, wie bist du zu Xella gekommen – und was hat dich besonders gereizt?
Ich hatte einen sehr direkten Einstieg: Schon im Vorstellungsgespräch habe ich gefragt, was es bei Xella eigentlich in Richtung BIM zu koordinieren gibt, da die Stelle als BIM Koordinator ausgeschrieben war. Ich wollte unbedingt mitgestalten, nicht nur mitarbeiten – und Xella bot mir genau diese Möglichkeit. Die Chance, digitale Strukturen mit aufzubauen und echte Veränderung anzustoßen, hat mich sofort überzeugt.
Was ist dein beruflicher Hintergrund?
Ich habe Bauingenieurwesen mit Schwerpunkt auf Mauerwerksbau und Building Information Modeling studiert – BIM war also von Anfang an “mein Ding”. Trotzdem war der Einstieg in die Praxis nicht einfach, weil viele Unternehmen zu der Zeit, also 2015, noch nicht mit BIM gearbeitet haben. Ich habe dann zunächst fast fünf Jahre als Bauleiter gearbeitet – mit sehr analogen Mitteln: alte Excel-Versionen, viel Papier, kaum Prozesse. Die digitale Transformation war für viele damals noch ein Reizthema.
Und dann kam der Wechsel in die Planung?
Genau. Ich bin in ein Planungsbüro gewechselt, das BIM zumindest teilweise genutzt hat. Dort habe ich mich vom BIM Engineer bis zum Gesamtkoordinator für ein großes Rechenzentrumsprojekt entwickelt – inklusive der kompletten Prozesskoordination, Schnittstellenmanagement und der Kollisionsvermeidung. Es war das erste Mal, dass ich wirklich gesehen habe, wie viel Potenzial in BIM steckt, wenn es richtig eingesetzt wird.
Wie würdest du deine Arbeit heute bei Xella beschreiben?
Wir im digitalen Team verstehen uns als Brückenbauer. Wir sind Generalisten – keine reinen IT-ler, keine klassischen Bauplaner. Unser Job ist es, Silos aufzubrechen. Wir erkennen Probleme, beschreiben sie klar und entwickeln Lösungen, die praktikabel sind. Besonders wichtig ist dabei, dass wir Prozesse standardisieren und internationale Synergien nutzen – weg von Insellösungen, hin zu integrierten Systemen.
Gibt es konkrete Projekte, die dir besonders am Herzen liegen?
Die BIM-Core-Workshops in den Niederlanden sind ein gutes Beispiel. Ziel ist es, die zuvor in Deutschland definierten Standards zu übernehmen und falls nötig für das Land spezifisch anzupassen, sowie Wissen über Ländergrenzen hinweg zu teilen. Ich unterstütze außerdem das BIM-Team in den Niederlanden und begleite dort die Etablierung der BIM-Arbeitsweise. Gleichzeitig bin ich Ansprechpartner für unsere deutschen Kollegen als BIM-Consultant. Es geht immer darum, uns als Dienstleister innerhalb des Unternehmens zu positionieren und Mehrwerte zu schaffen.
Wie siehst du die Zukunft der Branche?
Ich bin überzeugt: Die Zukunft ist digital – aber nicht nur im Sinne von BIM. Es geht darum, Services zu Produkten zu machen und unsere Lösungen so weiterzuentwickeln, dass sie echten Mehrwert bieten. Gerade in der aktuellen Marktlage brauchen wir keine halben Schritte, sondern echte Transformation. Und die gelingt nur, wenn wir alle in die gleiche Richtung denken – mit den richtigen Tools und den richtigen Menschen. Dazu gehört auch, Künstliche Intelligenz gezielt und verantwortungsvoll einzusetzen – nicht als Selbstzweck, sondern als Werkzeug, um Prozesse zu optimieren, Wissen besser zu nutzen und Innovationen schneller voranzutreiben.
Und privat – was treibt dich an?
Sport gehört für mich einfach dazu. Und ich habe ein Faible für Ytong – nicht nur, weil ich damit arbeite, sondern weil ich mein eigenes Haus damit gebaut habe. Natürlich komplett durchgeplant mit BIM. Ich bin jetzt 40 und habe das Gefühl, dass ich beruflich wie privat gerade mitten im spannendsten Kapitel angekommen bin.