Frau Kalitz, Sie sind jetzt seit gut einem Jahr für das Werk verantwortlich. Zuvor leiteten Sie die Produktion und Logistik eines Feinkostherstellers. Was hat Sie denn am Wechsel zu Kalksandstein gereizt?
Ich konnte mich bei Xella schnell in neue Themen einarbeiten und durch einen Branchenwechsel lernt man am meisten. Xella hat mir die Chance gegeben, ein Werk zu leiten. Das habe ich mir immer gewünscht. Ich liebe es, wenn kein Tag wie der andere ist.
Sie haben ihren Beruf von der Pike auf gelernt.
Das stimmt und hilft mir sehr, früher als Baustellenleitung und heute bei Xella. Nach meiner betriebstechnischen Ausbildung habe ich parallel zu meiner ersten Produktionsleiterstelle in der Abendschule den Meister in der Fachrichtung Metalltechnik gemacht.
Wie haben Sie das denn mit heute 27 Jahren alles so schnell geschafft?
Ich komme aus einer Familie von Elektronikern. Die Materie liegt mir fast schon in der DNA. Aber ich habe auch schon zu viel gewollt.
Was meinen Sie damit?
Der Meister in der Abendschule parallel zur Arbeit - das würde ich so heute nicht mehr machen. Aber einen Beruf von Grund auf zu lernen, das kann ich nur empfehlen. Es erweitert nicht nur das praktische Wissen, sondern erleichtert auch den Umgang mit unterschiedlichsten Menschen. Das ist mir genauso wichtig wie die Technik.
Wie leben Sie das in Möllenhagen?
Wir sind ein kleines Team von zehn Kollegen und Kolleginnen. Einmal im Monat frühstücken wir gemeinsam und jeden Morgen treffen wir uns zu einem Teamdialog wie bei allen Xella-Werken in Deutschland üblich.
Worum geht es da?
Die höchste Priorität hat bei uns Sicherheit und steht deshalb auch immer an erster Stelle. So starten wir den Dialog mit einem Safety Moment.
Was ist das genau?
Die Mitarbeiter berichten zu Beginn von einem sogenannten Sicherheitsmoment. Das lenkt die Aufmerksamkeit aller Beteiligten auf das Thema Sicherheit. Ziel eines Safety Moment ist es, alle Mitarbeiter dabei zu unterstützen, potenzielle Gefahren zu erkennen und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen, um sie zu vermeiden. Um nur einige zu nennen: immer wachsam für das Thema Sicherheit bleiben, geeignete PSA tragen, beim Treppensteigen Handläufe benutzen. Im Teamdialog geht es auch um die Performance unseres Standortes.
Der Austausch hört da aber nicht auf. Jeder ist dazu angehalten zu sagen, wo er oder sie im Werk gerade Handlungsbedarf sieht, wo eine Reparatur anliegt oder wo wir Unterstützung durch eine Fachfirma brauchen. So habe ich nicht nur mit jedem Mitarbeitenden täglich Kontakt. Durch unseren engen Austausch habe ich auch die Chance, sehr schnell zu erkennen, wo etwas unrund läuft. Mir ist wichtig, dass jeder im Team, weiß, dass seine Arbeit, Erfahrung und Einschätzung wertgeschätzt wird.
Heißt das, Sie bekommen auch umgekehrt schneller Feedback?
Das ist zum Glück so. Ich schätze eine klare Kommunikation auf beiden Seiten bei schwierigen Themen. Auch das ist ein Zeichen gegenseitiger Wertschätzung.
Ihr Vorgänger als Werksleiter war vermutlich ein ganz anderer Mensch als Sie. War das für Ihr Team eine große Umstellung?
Eine Umstellung war das sicherlich, aber mit klarer Kommunikation, Transparenz und Wertschätzung klappt auch das..