Sie sind seit Januar 2023 Head of Business Analytics. Was heißt das?
Im internationalen Controlling fließen alle verfügbaren und relevanten Zahlen aus den unterschiedlichen Regionen für unser Top-Management zusammen. Wir analysieren, bereiten Reportings auf, sodass schneller Entscheidungen getroffen werden können. Uns bewegen Fragen wie: Wie ist die Situation in der Region? Wie hat sich der Verkauf entwickelt, wie die Produktion? Wie effizient waren wir? Und was heißt das für die Zukunft? Wir bereiten Szenarien vor, sodass das Management die besten Entscheidungen treffen kann.
Haben Sie ein Team?
Ja, wir sitzen in Warschau und Duisburg verteilt - und ja, ich habe wieder ein starkes Team seit Anfang des Jahres aufgebaut.
Wie kam es zu Ihrem Jobwechsel in diese Position?
Als ich letztes Jahr das Angebot für meine jetzige Position bekam, hatte ich ein paar Tage Zeit, um mich zu entscheiden. Aber schon nach ein paar Stunden habe ich gemeint: Natürlich mache ich es. Ich war schon immer eine Person, die ehrgeizig ist und immer neue Ziele verfolgt. Gleichzeitig wollte ich mich stets weiterentwickeln. Jetzt schätze ich es sehr, dass ich einen anderen globalen Blick auf unser Unternehmen erhalte und an globalen Entscheidungen mitwirken kann. Ich freue mich sehr, denn ich lerne jeden Tag dazu.
Sie sind seit 16 Jahren bei Xella. Wie kam es dazu?
Ich hatte zuvor bei deutschen Unternehmen gearbeitet, einer Spedition und beim Zuckerhersteller Südzucker und wollte unbedingt eine Stelle, bei der ich meine Deutschkenntnisse auch verwenden kann. Damals hatte Xella jemanden für das Rechnungswesen gesucht. Auch wenn ich eigentlich Marketing studiert hatte, fand ich, dass diese Herausforderung perfekt zu mir passte.
Welche Positionen hatten Sie bisher inne?
Im Rechnungswesen habe ich schnell bemerkt, dass ich mich weiterentwickeln muss, habe verschiedene Dinge ausprobiert. Und als mein damaliger Chef mich dann gefragt hat, ob ich als Einkaufsmanagerin in den Einkauf wechseln will, habe ich schnell „Ja“ gesagt. Das war 2010. Ich habe viel in der Firma verändert, zum Beispiel neue Prozesse, Einkaufsrichtlinien eingeführt.
2014 habe ich neben dem Einkauf auch die Logistik übernommen, 2018 bei der Einführung von SAP war ich verantwortlich für die Einführung des Materialmanagement-Moduls. Aber schon damals hatte ich den Traum, mich auch akademisch weiterzuentwickeln. Also habe ich seit 2021 für meinen Master of Business Administration (MBA) parallel zur anspruchsvollen Arbeit bei Xella studiert - man kann sagen, dass die vergangenen zwei Jahre dadurch sehr intensiv waren. Jedes Wochenende, freitags und samstags, manchmal auch Sonntag. Jetzt bin ich damit glücklicherweise erfolgreich durch.
Herzlichen Glückwunsch!
Ja, ich habe meinen MBA im April abgeschlossen!
Was hat sich seit Ihrem Start 2007 bei Xella verändert?
Die Kultur ist heute eine andere. Wir habenunsere Mission und Vision weiterentwickelt, haben einen echten Dialog mit allen Beschäftigten aufgebaut, Innovation, Kreativität und Unternehmergeist haben eine große Bedeutung. Und noch viel wichtiger: Wir haben jetzt eine wirkliche Sicherheitskultur.
Wie besinnen Sie sich selbst darauf, sicher zu arbeiten?
Als ich noch im Einkauf war, war ich oft in den Werken, oder bei Lieferanten und habe ich natürlich die vorgeschriebene Sicherheitskleidung getragen - Schuhe, Jacke, Helm. Unsere Sicherheitskultur ist viel mehr als die sichtbare Kleidung, sie beruht auf sicheren Verhaltensweisen, auf Achtsamkeit, Schulung und Wiederholung. Ich bin sehr froh, dass es das Total Safety Leadership Program gibt, weil Sicherheit eben in allen Unternehmensbereichen eine Rolle spielt. Wir haben die Safety Moments etabliert und starten jede Präsentation, jedes Meeting mit dem Thema Sicherheit.
Diese Herangehensweise und Denkweise übertragen sich auch auf den Bereich des Privatlebens und wenn ich mit dem Auto nach Hause fahre, achte ich auf die Geschwindigkeit.
Was schätzen Sie an Xella als Arbeitgeber?
Ich arbeite bei Xella seit 2007, also seit fast 16 Jahren - ich konnte mich hier immer weiterentwickeln und man hat mir vertraut. Und das ist auch etwas, was ich jetzt meinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern weitergeben möchte: Wer sich engagiert, mutig ist, Ziele verfolgt, der ist bei Xella richtig.
Sie gehören zu der Gruppe von Frauen mit hohem Potenzial bei Xella. Welche Erfahrungen haben Sie bisher gemacht?
Ich habe mich sehr gefreut, Teil des Programms zu sein, das Coaching, Mentoring, Trainings und Networking umfasst. Aber vor allem habe ich mich gefreut, dass wir uns Ende 2022 in Barcelona getroffen haben. Das Programm hat schon einen riesengroßen Vorteil, weil wir die Möglichkeit haben, uns auszutauschen und voneinander zu lernen. Ich hoffe, dass wir uns alle noch häufiger persönlich treffen können. Der Austausch Face-to-Face ist einfach noch einmal etwas anderes.
Sie haben eine Familie, einen fordernden Beruf und nebenbei haben Sie auch noch studiert. Wie entspannen Sie?
In der Tat ist die Familie sehr wichtig für mich und ich kann mich hier wieder (nach Studium) am Wochenende so richtig fallen lassen. Darüber hinaus nehme ich mir jeden Tag eine Stunde im Freien nur für mich (spazieren, Fahrrad fahren, laufen) unabhängig vom Wetter. Egal, wie spät es ist. Außerdem versuche ich, jeden Tag zehn Kilometer zu gehen. Und das mache ich auch. Ich versuche, aktiv zu leben und so viel wie es mir die Zeit erlaubt, in Bewegung zu sein, ich benutze nie den Fahrstuhl. Und wenn ich tagsüber wenige Kilometer geschafft habe, gehe ich diese dann am Abend. Das ist meine Erholung. Jeden Tag.
Wie haben Sie es geschafft, da zu sein, wo Sie jetzt stehen?
Wenn du dich entwickeln willst, sprich darüber. Das empfehle ich allen. Egal in welcher Position: Wenn ich etwas mache, bin ich sehr engagiert, ehrgeizig und mache alles, um die Zielerreichung zu realisieren. Aber das Wichtigste ist, zu wissen, in welche Richtung du gehen willst und den Mut dafür zu haben. Und: es einfach durchziehen! Und niemals den Spaß und die Freude dabei vergessen!