Das erste Werk in Pontenure wurde im Jahr 2011 erworben. Wie kam es dazu?
Damals importierten wir Materialien aus vier Xella-Werken in vier verschiedenen Ländern und stellten fest, dass unsere Logistik weder wirtschaftlich noch nachhaltig war. Wir erwogen die Entwicklung eines Grüne-Wiese-Projekts, aber daraus wurde nichts. Im Jahr 2011 bot sich uns dann die Chance, das Hebel-Werk in Pontenure zu übernehmen, was alles veränderte.
Trotz der Rezession, von der alle Unternehmen schwer betroffen waren, konnten wir in diesen Jahren unser Geschäft erheblich ausbauen, ein echtes Unternehmen mit Verwaltung, Produktion und Vertrieb aufbauen und uns richtig organisieren. Wir mussten die Organisation umgestalten und für die meisten Geschäftsbereiche Fachleute einstellen, beispielsweise für den Aufbau einer effizienten und sicheren Produktion.
Wir mussten durch praktische Erfahrung lernen und haben viele Fehler gemacht, aber daran sind wir gewachsen.
Welche Fehler?
Während der Finanzkrise von 2011 bis 2012 hatten wir beispielsweise kein ordentliches Kreditmanagement. Wir waren dafür nicht strukturiert und hatten nicht einmal Mitarbeiter dafür abgestellt. Trotzdem haben wir durch die Übernahme des Werks in Pontenure unseren Umsatz und die Zahl unserer Kunden über Nacht mehr als verdoppelt – und das in einer Zeit der Wirtschaftskrise.
Wir mussten schnell handeln, eine Kreditabteilung aufbauen und mit spezialisierten Mitarbeitern organisieren. Wir haben uns deutlich verbessert und sind heute, was das Kreditmanagement angeht, ganz vorne mit dabei.
Mit der Eröffnung des zweiten AAC-Werks in Atella in Süditalien, das 2020 unter der Marke Ytong die Produktion aufgenommen hat, wurde eine gut durchdachte Organisation noch wichtiger.