Transport über Wasser
LKW, die auf der Straße unterwegs sind, um Baumaterial zur Baustelle bringen, sind ein gewohntes Bild. Aber Ytong- oder Silka-Steine, die per Schiff transportiert werden, sieht man eher weniger. In Belgien wird diese Art des Transportes aber seit einigen Jahren vermehrt eingesetzt.
„Die steigende Nachfrage unserer Kunden nach dem Wasserweg liegt vor allem am Verkehrskollaps, der täglich rund um Antwerpen passiert“, berichtet Olaf Banckaert, Leiter Logistik, Planung & Expedition bei Xella België. Da das belgische Werk in der Provinz Antwerpen in Burcht direkt an der Schelde liegt, hat Xella dort vor einigen Jahren eine Alternative geschaffen: Ytong- und Silka-Steine werden am eigenen Anleger direkt auf Schiffe verladen und über den Fluss an ihren Bestimmungsort gebracht.

Vor allem Baustoffhändler nutzen dieses Angebot, um die Steine per Schiff zunächst in ihre Lager liefern zu lassen. Dies ist ein großer Vorteil, da die Steine so erst genau zu dem Zeitpunkt auf die Baustelle gebracht werden können, wenn sie wirklich gebraucht werden – nicht zu früh oder zu spät. So entsteht weniger Rückstau bei der Anlieferung auf schwer zugänglichen Baustellen und es sind weniger LKW auf der Straße unterwegs. Je nach Volumen bestellt Xella gemeinsam mit dem Kunden das passende Schiff bei einem Kooperationspartner. Das passiert momentan etwa ein- bis zweimal im Monat und durchschnittlich werden dabei jeweils etwa 300 Tonnen am Tag auf ein Schiff geladen. Das entspricht etwa 500 Paletten, für die man beim Transport über die Straße bis zu 16 LKW bräuchte. Und die Kapazitäten sind noch nicht ausgeschöpft: Theoretisch könnte ein Schiff mehr als 2.000 Tonnen Material transportieren.

Ein weiterer Vorteil gegenüber dem LKW-Transport ist, dass das Schiff mit „gemischtem Material“ beladen werden kann. Das heißt, Paletten mit Silka-Steinen können zusammen mit zugeschnittenen Silka-Elementen und Zubehör wie Mörtel, Stürzen oder Befestigungstechnik in einer Ladung transportiert werden. Außerdem nimmt die Ladung beim „Verschiffen“ weniger Schaden als beim herkömmlichen Transport, weil auf dem Wasser unter anderem weniger Erschütterungen passieren als auf der Straße.
Momentan macht der Wassertransport von Ytong und Silka in Burcht erst 2,5 Prozent der Aufträge aus, aber die Anfragen steigen. Eines der wichtigsten Referenzprojekte ist die Kooperation mit BCCC (Brussels Construction Consolidation Center). Hier war die Anlieferung des Baumaterials über das Wasser obligatorisch, denn BCCC treibt die intelligente urbane Mobilität von Baustoffen voran. Erfahren Sie hier bald mehr über dieses außergewöhnliche Projekt.

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