Gerade Regionen in Süd- und Süd-Ost-Europa sind immer wieder mit Erdbeben und ihren Folgen konfrontiert. Im März 2020 gab es beispielsweise ein starkes Erdbeben in der kroatischen Hauptstadt Zagreb, bei welchem tausende Bauwerke zerstört wurden. Der steigenden Nachfrage nach erdbebensicheren Gebäuden in diesen Gebieten wollen wir nachkommen und dazu beitragen, die Häuser und damit das Leben dort sicherer zu machen.
Porenbeton auch in Erdbebengebieten?
Die Erdbebensicherheit ist eine der größten Herausforderungen für moderne Baustoffe. Mithilfe von Laborversuchen und darauf aufbauenden Simulationen arbeiten wir daran, unsere Produkte für solche extremen Anforderungen aufzustellen.
Wie wird Erdbebensicherheit getestet?
Seit über zehn Jahren arbeitet die Xella Technologie- und Forschungsgesellschaft mbH (T&F) kontinuierlich daran, Mauerwerksysteme aus Porenbeton hinsichtlich der Erdbebensicherheit zu optimieren. Im Rahmen mehrerer Projekte führen wir in unseren Prüfeinrichtungen zur Erdbebensimulation am Standort in Emstal umfangreiche Tests an Ytong Porenbeton-Plansteinen durch. Dabei geht es darum, die Verformungskapazität zu prüfen und zu bemessen. Die Prüfwände werden dafür über mehrere Stunden einer zyklischen horizontalen Belastung ausgesetzt, die eine seismische Einwirkung simuliert. Auf Basis der Versuchsergebnisse werden Computer-Simulationen durchgeführt, um die Widerstandsfähigkeit gegen Erdbeben von elf verschiedenen Gebäudekonfigurationen aus Porenbeton-Plansteinen zu bewerten. Die Ergebnisse der Erdbebenprojekte werden in technische Regelungen überführt und können dann in der Praxis angewendet werden.
Genormte Erdbebensicherheit
Die Verwendung von Mauerwerk in Erdbebengebieten erfordert einen besonderen technischen Nachweis. In der Erdbebennorm für Hochbauten sind Anforderungen des Widerstands und Grenzwerte für Verformungen festgeschrieben. Für jedes neue Bausystem, das nicht den Anforderungen der Norm entspricht, ist ein spezifischer Nachweis des Verhaltens unter Erdbebenbeanspruchung erforderlich. Mauerwerksysteme unter Verwendung von leichten Porenbetonsteinen fallen nicht ausdrücklich unter die europäische Erdbebennorm. Deshalb hat die Xella T&F gemeinsam mit dem italienischen EUCENTRE, ein Bewertungsdokument erarbeitet, das als Grundlage für die Erteilung einer europäischen technischen Bewertung (ETA) diente. Die ETA wurde vom Österreichischen Institut für Bautechnik (OIB) ausgestellt und enthält Regeln zur Anwendung eines Bausatzes für tragendes Mauerwerk in Regionen mit mittlerer Erdbebenbeanspruchung.
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